Dieser Tage hat der Liechtensteiner Golfverband (GVL) die Driving Range in Schaan übernommen. Ein Pachtvertrag wurde zwischenzeitlich mit der Gemeinde Schaan und den anderen Grundeigentümern unterschrieben.
Der GVL boomt seit seiner Wiederbelebung 2004. Wie in anderen Ländern auch, zieht es immer mehr Menschen zum Golfsport. Das schlägt sich auch in den Mitgliederzahlen des GVL nieder. 2018 wurde das 1000. Mitglied begrüsst – heute sind es bereits rund 1700 Mitglieder. Was die Liechtensteiner Golfer bisher nicht hatten, ist eine eigene Sportstätte.
1966, als der «Golf & Country Club im Fürstentum Liechtenstein» (der heutige GVL) die ersten Schritte machte, gab es Pläne für einen eigenen Golfplatz mit Cloubhaus bzw. Hotel zwischen Balzers und Triesen. Damit wollte man den damaligen Golf Club Bad Ragaz übertreffen. Die Pläne verliefen im Sand – obschon die Kosten damals nur rund eine halbe Million Franken betragen hätten. Grund hierfür waren die 191 Landbesitzer, die ihr Einverständnis hätten geben müssen sowie der damalige liechtensteinische Sportrat, der das Golfplatz-Projekt als „zu gross dimensioniert“ ansah, welches über die sportlichen Bedürfnisse Liechtensteins hinaus gegangen wäre. Um den «Golf & Country Club im Fürstentum Liechtenstein» wurde es wieder ruhig.
38 Jahre später folgte die Wiederbelegung des Golfverbandes, so wie man ihn heute kennt – erfolgreich und vor allem über die Landesgrenzen hinaus bestens vernetzt. Ein Golfplatz ist heute kein Thema mehr, da man zum Heimplatz Gams-Werdenberg und den weiteren Golfclubs in der Umgebung hervorragende Beziehungen pflegt. Den Traum einer eigenen Sportstätte haben die Golfer nun aber doch verwirklicht – wenn auch in kleinerem Rahmen. Dieser Tage wurde ein entsprechender Pachtvertrag mit den Grundeigentümern, insbesondere der Gemeinde Schaan, unterzeichnet.
Den Golfsport noch stärker verankern
«Unser Ziel ist es, eine Trainingsinfrastruktur in Liechtenstein zu schaffen und damit vor allem Kindern, Jugendlichen und Schulklassen den Zugang zum Golfsport zu erleichtern“, meint Golfverbandspräsident Peter Tinner zum erst gerade unterschriebenen Pachtvertrag. Gelder für die Pacht und den Betrieb der Driving Range sind im Budget 2025 reserviert worden. „Der Pachtvertrag ist der erste Schritt. Nun müssen wir investieren, da die jetzige Driving Range nicht mehr auf dem neusten Stand und auch nicht mehr unterhalten ist“, erklärt Tinner weiter. Es gäbe aber von vielen Golfern Anfragen und das Interesse, im eigenen Land zu trainieren, sei gross. Früher, als die Driving Range in Schaan erstmals eröffnet wurde, wurde sie rege besucht. Zu jener Zeit gab es aber den Golfplatz Gams-Werdenberg noch nicht. „Heute gibt es in Gams eine sehr schöne Driving Range, wo auch unser Nationalteam trainiert. Auch der GC Heidiland und weitere Golfcubs bieten eine sehr gute Infrastruktur zum Trainieren. Wir sehen unser Angebot künftig auch nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung , sodass unsere Mitglieder künftig auch hier im Land trainieren können. So haben wir die Möglichkeit den Golfsport im Land noch mehr zu verankern, zum Beispiel mit Angeboten für Schüler und Jugendliche, die am Samstag oder Mittwochnachmittag bei uns üben können“, blickt Peter Tinner voraus.
Für Frühling 2026 rausgeputzt
2025 wird hinsichtlich der Driving Range noch ein Übergangsjahr sein. „Wir wollen jetzt kurzfristig Mindestanforderungen erfüllen, damit gespielt werden kann. Investiert wird dann mittelfristig. Ziel ist es, im nächsten Frühling durchzustarten, so dass die Mitglieder bei uns trainieren“, erklärt Tinner. Ein weiterer Faktor für diesen Schritt waren die Anfragen der internationalen Verbände hinsichtlich einer eigenen Golf-Sportstätte. „Was macht ihr in Eurem Land, gibt es da was in Richtung Golfsport. Bisher hatten wir nur das Turnier in Malbun auf eigenem Boden, ein Alpin-Golfturnier. Für die Sportlandschaft Liechtenstein ist dies nun neu auch gegen aussen ein gutes Zeichen“, so Tinner.
Bald werden Liechtensteins Golfsportler, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, an bester Lage trainieren und ihre Schwünge verbessern können. Der Golfverbandspräsident freut sich mit dem Vorstand auf die „neue“ eigene kleine Sportstätte in Liechtenstein.